Biotopen-Verbund / Wiesen im Bereich des Naturschutzgebiets (FFH) Maisinger See

Rund um den Maisinger See im Landkreis Starnberg erstreckt sich ein FFH-Gebiet (Flora Fauna Habitat Gebiet) das von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Siedlungen umgeben ist. Doch in dieser Feldflur existieren noch  vielfältige, wenn auch fragmentiert gelegene Biotopinseln.

Ways of the Wild hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Inseln der Biodiversität zu verbinden und nach Möglichkeit über Vernetzungskorridore mit dem FFH-Gebiet Maisinger See zu verbinden.

Mit dem Ankauf oder der langjährige Pacht von Flächen wird durch Aufforstung von Hecken und Feldgehölzen, den Schutz alter Waldbestände oder die Schaffung von neuen Kleinstlebensräumen wie Gewässer, Feuchtwiesen oder extensiv beweidete Wiesen ein Verbund zwischen artenreicher Kulturlandschaft und Wildnisgebieten geschaffen.

Die Lage

Die Wiese ist östlich von Maising am Rande des FFH-Gebiets Maisinger See gelegen.

Die Grundstücke liegen im Zuständigkeitsbereich der unteren Naturschutzbehörde Starnberg. Es liegen Biotopkartierungen vor die eine Verbesserung des Wasserregimes und eine Biotopverbesserung durch Rückbau der Ruderalisierung und Wiedervernässung der aufgefüllten Bereiche vorsieht.

Problemstellung

Leider wurden in der Vergangenheit, um die Wiesen besser bewirtschaften zu können und die trocken Bereiche zu vergrößern, die Feuchtgebiete der Fläche mit Bauschutt etc. aufgefüllt.

Vergleicht man die Wiesenlinie von 2009 (Luftbildarchiv) mit heute so hat sich der intensiv genutzte Bereich um ca. 8m nach Osten ausgedehnt. Die massivsten Auffüllungen müssen jedoch schon deutlich vor 2009 erfolgt sein und können nicht mehr verlässlich datiert werden.

Maßnahmen & Ziele

In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde wurden einige Maßnahmen zur Verbesserung des Biotops vereinbart.

Da eine komplette Entfernung der Auffüllmaterialien weder wirtschaftlich noch naturschutzfachlich sinnvoll erschien, wurde deren bewusste Nutzung für die Schaffung eines Trocken-Nass-Gradienten auf engem Raum vorgesehen. Solche Übergangsbereiche sind Grundlage für hohe Artendiversität auf engem Raum.

Asbestablagerungen

Schon bei den ersten Abtragungen zur Reduzierung des aufgefüllten Bereichs wurden leider auch Asbestplatten freigelegt.

Asbest ist im Boden gebunden unproblematisch, da inert. Leider ist eine Freisetzung von Fasern in die Luft extrem gesundheitsschädlich. Es wurde eine weitgehende Entfernung der Platten durch eine Spezialfirma beauftragt.

Müll

Die Bauschuttablagerung war mit Müll durchsetzt, die wir im Zuge der Asbestbeseitigung  per Hand entfernt haben.

Insgesamt wurden ca. 20 qm Material aus der Fläche abgefahren.

Trockenstrukturen und Kleinstgewässer

Aufgefundene große Steine, Hölzer etc. wurden zum Bau von Trockenstrukturen verwendet.

Durch das Ausbaggern von verfüllten Bereichen entstanden Senkungen und somit die Chance, neue offene Wasserflächen nach Anhebung des Wasserspiegels zu schaffen.  So finden sich nun extrem trockene Bereiche eng neben Kleingewässern und sumpfigen Bereichen.

Diese Kleinstgewässer sind für die Ansiedlung bedrohter Insektenarten wie Libellen oder auch für Amphibienpopulationen von großer Bedeutung.

Verbesserung des Wasserregims

Ein weiteres Problem war die sehr tief verlegte Verrohrung der neuen Straße, die zur weitgehenden Entwässerung der Wiese führte. Dies wurde noch durch den Saugeffekt in der Hanglage verstärkt. Die Rückhaltekapazität der Wiese wurde so minimiert. Auffälligstes Merkmal war das meist ausgetrocknete Kleingewässer an der Straße.

Durch die Anhebung des Wasserspiegels kann sich die Fläche wieder voll Wasser saugen und das weitgehend kollabierte Porenvolumen kann sich allmählich wieder regenerieren. Neben der Lebensraumverbesserung ein wichtiger Beitrag zum Hochwasserschutz.

Erste Erfolge

Die neu geschaffen Kleinstgewässer sind bereits nach einem Sommer wieder begrünt und Lebensraum diverser Libellen.

Durch die Verbesserung des Wasserregims konnte erreicht werden, dass die Kleinstgewässer den kompletten Sommer über nicht austrockneten. Dies ist am Vorkommen der ersten Generation Libellenlarven deutlich zu erkennen.

Auch die „Steinmauern" sind gut eingewachsen.

Es konnten bereits Blindschleichen und Eidechsen beim Sonnen auf den Steinen beobachtet werden. Leider gelang kein Foto oder Detailbestimmung der Eidechsenart. Eine spannende Aufgabe für das Monitoring in den nächsten Jahren!

Pflege

Mit der Naturschutzbehörde wurde festgelegt, dass von Jahr zu Jahr eine der aktuellen Situation angepasste Pflege durch Maht durchgeführt wird.  Dies ist wichtig für die Artenvielfalt und um den Lebensraum Naturwiese zu erhalten.

2023-02-01T11:27:12+01:00

Biotope – Network / Meadows in the area of ​​the nature reserve (FFH) Maisinger See

An FFH area (Flora Fauna Habitat area) extends around the Maisinger See in the district of Starnberg, which is surrounded by agricultural areas and settlements. But in this field there are still diverse, albeit fragmented biotope islands.

Ways of the Wild has set itself the task of connecting these islands of biodiversity and, if possible, connecting them to the Maisinger See FFH area via networking corridors.

With the purchase or long-term leasing of land, a connection between species-rich cultural landscape and wilderness areas is created through afforestation of hedges and field shrubs, the protection of old forest stands or the creation of new micro-habitats such as water bodies, wet meadows or extensively grazed meadows.

The location

The meadow is located east of Maising on the edge of the Maisinger See FFH area.

The plots are within the area of ​​responsibility of the Lower Nature Conservation Authority in Starnberg. There are biotope maps that provide for an improvement in the water regime and a biotope improvement by reducing ruderalization and rewetting the filled areas.

Problem

Unfortunately, in the past, in order to be able to manage the meadows better and to enlarge the dry areas, the wet areas of the area were filled with rubble etc.

If you compare the meadow line from 2009 (air photo archive) with today, the intensively used area has expanded by approx. 8m to the east. However, the most massive refills must have taken place well before 2009 and can no longer be reliably dated.

Measures & Goals

In coordination with the lower nature conservation authority, some measures to improve the biotope were agreed.

Since a complete removal of the filling materials did not make economic sense or made sense from a nature conservation point of view, their conscious use to create a dry-wet gradient in a small space was planned. Such transition areas are the basis for high species diversity in a small space.

Asbestos deposits

Unfortunately, asbestos plates were also uncovered during the first removals to reduce the filled area.

Asbestos is not a problem if it is bound in the ground because it is inert. Unfortunately, a release of fibers into the air is extremely harmful to health. A special company was commissioned to remove most of the plates.

Garbage

The rubble deposit was interspersed with rubbish that we removed by hand as part of the asbestos removal.

A total of approx. 20 square meters of material were removed from the area.

Dry structures and small bodies of water

Large stones, wood etc. found were used to build dry structures.

The dredging of filled areas created subsidence and thus the opportunity to create new open water areas after raising the water level. Extremely dry areas can now be found close to small bodies of water and swampy areas.

These small bodies of water are of great importance for the settlement of endangered insect species such as dragonflies or for amphibian populations.

Improvement of the water regime

Another problem was the very deep piping of the new road, which largely drained the meadow. This was reinforced by the suction effect on the hillside. The retention capacity of the meadow was thus minimized. The most striking feature was the mostly dried up small body of water along the road.

By raising the water level, the surface can soak up water again and the largely collapsed pore volume can gradually regenerate. In addition to improving living space, this is an important contribution to flood protection.

First successes

The newly created small bodies of water are green again after just one summer and are the habitat of various dragonflies.

By improving the water regime, it was possible to ensure that the small bodies of water did not dry out throughout the summer. This can be clearly seen from the occurrence of the first generation of dragonfly larvae.

The "stone walls" have also grown in well.

Slowworms and lizards sunbathing on the stones have already been observed. Unfortunately, no photo or detailed identification of the lizard species was successful. An exciting task for monitoring in the coming years!

Care

With the nature conservation authority, it was decided that Maht would carry out maintenance adapted to the current situation from year to year. This is important for biodiversity and for preserving the natural meadow habitat.

2023-03-27T10:25:10+02:00
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